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Aufgabe

Portfolios als Beurteilungsinstrument?!

In der nächsten Sitzung wenden wir uns – nach den ersten Annäherungen an die Vielfalt der Portfoliobegriffe und einem kurzen Ausflug in die medienkulturellen Herausforderungen an Schulen – verstärkt dem Begriff der Portfolioarbeit zu. Dabei soll insbesondere der Aspekt der Bewertung und Beurteilung in Lern- und Bildungsprozessen genauer unter die Lupe genommen werden. Als Vorbereitung sehen Sie sich bitte Vortrag von Prof. Thomas Häcker an, den er 2009 hier an der Uni Hamburg bei einem (e)Portfolio-Tag gehalten hat: http://mms.uni-hamburg.de/video/Portfoliotag/Haecker_29012009.mp4. Notieren Sie sich die Kernpunkte, Kritikpunkte, Verständnisfragen und weiterführende Diskussionsfragen als Vorbereitung auf die nächste Sitzung. Hier sind noch zwei Hinweise auf zwei weitere Texte, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Frage danach befassen, ob Portfolios als Entwicklungsinstrument oder zu Leistungsbewertung dienen – diese Texte können Sie, je nach Interesse, ebenfalls lesen, hauptsächliche Basis der nächsten Sitzung ist jedoch der Vortrag von Thomas Häcker.

 

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Seminarorganisation

Zur Struktur des Seminars

a. Seminarinhalte

Das Seminar umfasst sowohl theoretische als auch anwendungsbezogene Anteile. Thematisch beruht das Seminar auf drei Säulen:

  1. Zunächst einmal sollen lern- und bildungstheoretische Grundlagen der Portfolioarbeit erarbeitet und diskutiert werden. In diesem Zusammenhang wollen wir im Seminar gemeinsam versuchen, uns dem Begriff des Portfolios bzw. der elektronischen/digitalen Variante, dem ePortfolio, anzunähern.
  2. Ein zweites wichtiges Thema, dem wir uns zunächst aus einer theoretischen Perspektive nähern wollen, wird der Umgang mit Wissen in einer digital-vernetzten Kultur sein – und der zugehörigen Frage, welche Rolle insbesondere ePortfolios für ein zeitgemäßes Konzept von Bildung spielen können.
  3. Zu guter Letzt beschäftigen wir uns mit Kritikpunkten am Portfoliokonzept insbesondere in Bezug auf Lerninhalte und Identitätsmanagement bzw. Selbstdarstellung. Eine zentrale Kritiklinie an der Portfolioarbeit, die thematisiert werden soll, ist die Möglichkeit der Förderung neoliberaler Steuerungslogiken.

Zusätzlich zu der theoretischen Arbeit wird ein eigenes Portfoliokonzept entwickelt.

b. Methodik

Das Seminar wird als ein praxisorientiertes Lektüreseminar durchgeführt. Wir lesen und diskutieren regelmäßig kürzere und auch längere Texte. Diese sollten jeweils zu den Sitzungen vorbereitet werden. Eigene Fragestellungen zu den Texten sollen entwickelt und in einem eigenen Portfolio bearbeitet werden. Das Portfolio kann öffentlich oder geschlossen geführt werden.

Parallel zur Lektüre sollen eigene Konzepte für die Durchführung von Portfolioarbeit erarbeitet werden. Diese Konzepterstellung wird ebenfalls im eigenen Portfolio dokumentiert und durchdacht – mit allen Problemen, Fragen, Erkenntnissen, Ideen, Sackgassen etc., die dazugehören. Sinn des eigenen Portfolios ist es, sich nicht nur theoretisch mit Portfolioarbeit auseinander zu setzen, sondern anhand der eigenen Erfahrung zu verstehen, welche Probleme und Erkenntnisse für die Lernenden bei der Portfolioarbeit auftreten können.

Das Portfoliokonzept soll mit Bezug auf die diskutierten theoretischen Grundlagen erstellt werden. Alle Entscheidungen müssen begründet und stets kritisch betrachtet werden. Sämtliche Entscheidungen für die inhaltliche und konzeptuelle Gestaltung sind Ihnen selbst überlassen, allerdings muss zu Beginn der Arbeit eine konkrete Fragestellung ausgearbeitet werden.

c. Ziel des Seminars

 

Ziel des Seminars ist es, einen umfassenden Überblick über konzeptuelle, didaktische, kritische und praktische Fragen zum Thema Portfolio zu erlangen. Dabei sollen im Laufe des Seminars für Sie persönlich wichtige Fragestellungen und Themen ausgearbeitet und verfolgt werden.

d. Bewertung/Prüfung

Voraussetzung zur Erlangung von Leistungspunkten ist das Führen eines eigenen Portfolios und die Ausarbeitung eines Konzeptes zur Umsetzung von Portfolioarbeit im Unterricht. Am Ende des Semesters werden die entwickelten Portfoliokonzepte im Seminar präsentiert und gemeinsam diskutiert.

Wer seine/ihre Modulabschlussprüfung in diesem Seminar ablegen möchte, muss im Rahmen einer mündlichen Prüfung anhand des während des Semesters geführten Portfolios den Entstehungsprozess des Konzeptes und den Umgang mit der eigenen Fragestellung präsentieren. Welche Elemente aus dem Portfolio dabei präsentiert werden, ist Ihnen selbst überlassen. Ausschlaggebend für die Beurteilung ist dabei nicht die Ausarbeitung eines „perfekten“ Konzeptes, sondern es muss deutlich werden, dass Sie eine eigene Fragestellung gefunden und sich kritisch damit auseinander gesetzt haben. Fehler, Irrwege, Sackgassen etc. können also durchaus Bestand der Präsentation sein, wenn gleichzeitig deutlich wird, dass eigenständig nach Lösungen gesucht wurde. Thema der mündlichen Prüfung ist also nicht das Portfoliokonzept selbst, sondern die Auseinandersetzung mit dem Thema, die verwendeten theoretischen Grundlagen und die Begründung der Entscheidungen, die während der Konzeptentwicklung getroffen wurden.